Welche Prüfverfahren kommen bei WIKA zur Anwendung?
WIKA ist in der Lage, mit einer Reihe von Leistungstests in den firmeneigenen Prüfeinrichtungen die Eignung der jeweiligen Produkte für die Anwendung sicherzustellen.
Farbeindringprüfung
Röntgenprüfung
Helium-Dichtheitsprüfung
Ultraschallprüfung
PMI-Test
Druck-/ Festigkeitsprüfungen
Dye Penetrant Test/ Farbeindringprüfung
Eine Farbeindringprüfung nach DIN EN ISO 3452-1 oder SNT-TC1A macht feine Oberflächenrisse und Poren an Schweißnähten sichtbar. Die betreffende Fläche wird zunächst gereinigt und anschließend mit einem Kontrastmittel (rot oder fluoreszierend) besprüht. Durch die Kapillarwirkung dringt dieses Mittel in fehlerhafte Stellen ein. Nach einer erneuten Reinigung wird ein Entwickler (weiß) aufgebracht, der das Kontrastmittel aus Haarrissen und ähnlichen Öffnungen herauszieht und durch den Farbkontrast eine einfache Fehlerbewertung ermöglicht.
X-Ray/Röntgenprüfung
Mit einer Röntgenprüfung nach ISO 17635 oder ASME Sektion V/Artikel 2 werden zum Beispiel die Full-Penetration-Schweißnähte eines Schutzrohres auf Unregelmäßigkeiten wie Risse, Lunker und Bindefehler untersucht. Da es hierbei um Abmessungen < 0,5 mm geht, sind je nach Schutzrohr bis zu fünf Röntgenaufnahmen notwendig. Im Fall eines einteiligen Schutzrohrs kann eine Röntgenprüfung auch zur Dokumentation der Bohrungsmittigkeit herangezogen werden. Zu diesem Zweck sind zwei um 90° gedrehte Aufnahmen der Schutzrohrspitze erforderlich.
Helium-Dichtheitsprüfung
Bei einer Dichtheitsprüfung mit Spurengas nach DIN EN 1779 (1999)/ EN 13185 wird Helium 4.6 eingesetzt. Dieses Verfahren gilt als das empfindlichste seiner Art, es detektiert selbst minimalste Leckagen. Dabei können zwei Prüfmethoden verfolgt werden: Ein integraler Test ermittelt Leckageraten, zum Beispiel 1x10-7 mbar * L/s. Eine Prüfung mit Sprühsonde hingegen ermöglicht die Lokalisierung einer Leckage.
Ultraschallprüfung
Die Ultraschallprüfung nach DIN EN ISO 17640 ist ebenfalls für eine Untersuchung von Full-Penetration-Schweißnähten und ähnlichen Gegebenheiten geeignet. Hierfür werden die Reflektionen eines eingestrahlten Ultraschall-Signals an den Grenzflächen von Unregelmäßigkeiten gemessen. Zuvor wird das Ultraschallgerät mit einem Referenzkörper justiert, um die Position der Unregelmäßigkeiten zu ermitteln. Dieses Verfahren lässt sich ebenso wie die Röntgenprüfung zum Nachweis der Bohrungsmittigkeit bei einteiligen Schutzrohren anwenden. Dazu wird die Wandstärke des Schutzrohrs gemessen.
PMI-Test / Werkstoffverwechslungsprüfung
Die Werkstoffverwechslungsprüfung oder PMI-Test (Positive Material Identification) dient zum Nachweis der im Werkstoff vorhandenen Legierungsbestandteile. Folgende Verfahren sind dabei üblich: Bei der optischen Emissionsspektrometrie (OES) wird zwischen Oberfläche und Testgerät ein Lichtbogen gezündet, dessen Spektrum einen qualitativen und quantitativen Aufschluss über die Materialelemente gibt. Charakteristisch für diesen Test ist die auf dem Werkstück verbleibende Brandmarke. Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) hingegen hinterlässt keine Beschädigung auf der Oberfläche. Bei diesem Verfahren regt die Röntgenstrahlung die Atome des Werkstoffs zur Eigenstrahlung an. Deren Wellenlänge und Intensität wiederum geben das Maß der Bestandteile einer Legierung und ihre Konzentration wieder.
Druck- und Festigkeitsprüfungen
Der hydrostatische Drucktest ist eine Druck- und Festigkeitsprüfung der Bauteile eines Schutzrohres in Anlehnung an AD2000 Merkblatt HP30. Für den Test wird das Schutzrohr in eine Prüfvorrichtung eingespannt und bei Raumtemperatur mit einem definierten Prüfdruck über eine bestimmte Dauer, zum Beispiel drei Minuten, beaufschlagt. Generell unterscheidet man die Außendruck- und die Innendruckprüfung. Typische Drücke hierfür sind der 1,5-fache Nenndruck des Flansches (Außendruck) sowie 500 bar (Innendruck).