Das WIKA-Portfolio verfügt über verschiedene Messgeräte zur Füllstandsmessung. Je nach Anwendung kommen unterschiedliche Messprinzipien zum Einsatz:
Die Füllstandsmessung ist ein quantitatives Verfahren in der Industrie, um die Menge von Flüssigkeiten und Schüttgütern in einem Behälter, Tank oder Silo zu ermitteln. Mit dieser Methode kann man den Füllstand und somit die Füllhöhe von Flüssigkeiten kontinuierlich in einem Behälter überwachen. Es kann sichergestellt werden, dass Produktionsprozesse reibungslos verlaufen und auch die Sicherheit von Prozessen und Anlagen gewährleistet wird. Das Hauptziel besteht darin, eine genaue Angabe darüber zu erhalten, wie hoch der aktuelle Füllstand in einem Behälter ist.
Reed-Ketten-Füllstandstransmitter sind eine bewährte Methode, die auf der Verwendung von Reed-Schaltern basiert. Hierbei handelt es sich um magnetische Sensoren, die den Füllstand von Flüssigkeiten in Behältern kontinuierlich messen. Reed-Füllstandstransmitter sind robust gegenüber Vibrationen und sehr langlebig. Besonders geeignet sind diese Füllstandstransmitter für Anwendungen in Branchen, wie z.B. in der Chemie-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie im Maschinenbau. WIKA bietet hier den Typ FLR als Lösung für Reed-Füllstandstransmitter an.
Mit magnetostriktiven Füllstandstransmittern kann die Position des Schwimmers sehr präzise bestimmt werden. Magnetostriktive Füllstandstransmitter nutzen die Geschwindigkeit von Torsionswellen entlang des Drahtes, um den Schwimmer zu lokalisieren und seine Position hochpräzise zu ermitteln. Magnetostriktive Sensoren liefern kontinuierliche Daten und sind aus diesem Grund für die exakte Messung von Füllständen optimal geeignet. Für Anwendungen im Pharma-Bereich ist der FLM-H eine passende Lösung.
Pegelsonden sind elektrische Druckmessgeräte, die dazu dienen, den Wasserstand in Gewässern wie Flüssen und Seen zu messen. Die WIKA-Pegelsonden der Typenreihe LF-1 können auch zur Füllstandsmessung in Tanks verwendet werden. Die Pegelsonde besteht in der Regel aus einem Drucksensor, der den Druck der Flüssigkeit misst. Anhand des hydrostatischen Prinzips kann der Anwender dann den Füllstand ableiten. Sie stellen eine zuverlässige und effektive Methode zur Echtzeitüberwachung des Wasserstandes in verschiedenen Umgebungen dar.
Zur indirekten Füllstandsmessung werden Druckmessgeräte eingesetzt. Je nach Anwendung wird entweder eine Pegelsonde in den Tank getaucht oder ein anderes Druckmessgerät außen am Tankboden angebracht und durch eine Öffnung im Boden mit dem Tankinhalt beaufschlagt. Bei geschlossenen Tanks muss für die Füllstandsmessung auch der oberhalb der Flüssigkeit herrschende Gasdruck im Tank gemessen und vom hydrostatischen Druck abgezogen werden. Dies kann sowohl durch den Einsatz zweier unabhängiger Druckmessgeräte und anschließender Druckdifferenzbildung in der nachgeschalteten Steuerung oder durch spezielle, für diese Anwendung konstruierte Differenzdruckmessgeräte mit zwei Prozessanschlüssen geschehen. Druckmessgeräte für die Füllstandsmessung zeichnen sich vor allem durch ihre Medienbeständigkeit und relativ kleine Messbereiche aus. Bei der Pegelsonde kommt hinzu, dass das Medium weder in das Kabel noch in die Sonde eindringen darf – selbst dann nicht, wenn die Tauchtiefe einige hundert Meter beträgt. In explosionsgefährdeten Anwendungen wie Bohrlöchern oder Raffinerien muss das Messgerät über die entsprechende Zündschutzart verfügen. Für die Anwendung in Brunnen, Schächten und Bohrlöchern ist eine möglichst schlanke Bauform erforderlich und es bestehen hohe Anforderungen an die Robustheit des (meist sehr langen) Kabels.
Das wichtigste Kriterium, um das passende Füllstandsmessgerät auszuwählen, ist somit der Einsatzbereich. Wenn die Füllstandsmessung lediglich darin besteht, Grenzstände eines Tanks zu erfassen, also z.B. Trockenlauf (leerer Tank) oder Überfüllung (voller Tank), ist ein Füllstandsgrenzschalter ausreichend. Wenn jedoch der Inhalt eines Tanks vollständig überwacht werden soll, also der aktuelle Stand zwischen 0 und 100 % Füllstand zu messen ist, wird für die kontinuierliche Füllstandsmessung ein Füllstandsensor oder auch Füllstandtransmitter eingesetzt.