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Durchflussmesser

Durchflussmesser by WIKA

Zahlreiche industrielle Prozesse benötigen eine exakte Überwachung der Durchflusswerte von Flüssigkeiten und Gasen. Die Auswahl der optimalen Strömungs- und Durchflussmesstechnik hängt von der konkreten Anwendung und der Art der Prozessmedien ab. Entscheidende Kriterien sind hier unter anderem Prozessdruck- und Temperaturbereiche des Mediums, Viskosität und chemische Aggressivität.

Eines der meistgenutzten Verfahren in der industriellen Messtechnik basiert auf dem Prinzip der Differenzdruckmessung. Eine Verengung des Querschnitts in der Rohrleitung verursacht eine Verminderung des Druckes und eine proportionale Erhöhung der Durchflussgeschwindigkeit.

Somit genügt die exakte Ermittlung des Differenzdruckes vor und nach der Verengung zur Berechnung des Massedurchflusses oder des Volumendurchflusses. Die Herleitung der Größen beruht auf der Ermittlung der Durchflusskoeffizienten mit Hilfe der Bernoulli-Gleichung. Diese Methode bezeichnet man auch als Wirkdruckverfahren.

Im WIKA-Portfolio finden Sie zur Durchflussmessung das passende Gerät:

Anwendungsgebiete der Durchflussmesser

In Raffinerien verwendet man Durchflussdüsen beispielsweise zur Volumenstrommessung von Dampfströmen, die unter hohem Druck in die Atmosphäre austreten. Für die Überwachung von Kühlmittelkreisläufen eignen sich kalorimetrische Strömungsschalter mit integrierter LED-Anzeige.

Die Messung von Volumenströmen in Lüftungsrohren in der Klimatechnik erfolgt durch kompakte Volumenstrommessgeräte mit elektrischem Ausgangsignalen. Die exakte Kontrolle der Raumluftzufuhr dient zur energieeffizienten Klimatisierung gemäß geltender EU-Normen.

In der chemischen und petrochemischen Industrie finden vor allem die robusten primären Durchflusselemente Anwendung.

Messblenden

Messblenden

Durch die einfache Bauweise gemäß ISO 5167-2 und ihren problemlosen Einbau auch in bestehende Rohrsysteme eignen sich Messblenden hervorragend für die Durchflussmessung in zahlreichen Anwendungen in Chemie und Petrochemie, sowie in der Wasseraufbereitung. Eine Vielzahl von Varianten kann für die exakte Durchflussmessung von Gasen, Flüssigkeiten und Dämpfen angewendet werden.

Je nach Betriebsbedingungen stehen RF-, FF- oder RTJ-Dichtflächen zur Verfügung. Um einen optimalen Einbau zu gewährleisten werden Bohrung und Geometrie der Messblenden nach Kundenangabe für die jeweilige Anwendung angepasst. Für hohe Genauigkeiten von ≤ ±1,0 % der tatsächlichen Durchflussmenge kommen Steckblenden mit längeren Messstrecken zum Einsatz.

Staudrucksonden

Staudrucksonde (Pitotrohr)

Diese Variante der Durchflussmesstechnik basiert auf dem sogenannten Staudruckprinzip. Diese stabförmigen Durchflussmesser können über eine oder mehrere Druckentnahmeöffnungen vor und hinter der Strömungsrichtung verfügen, welche strömungszu- und abgewandt in die Rohrleitung eingebaut werden.

Die Strömung bewirkt auf der Vorderseite einen dynamischen Druck während auf der Rückseite der Druckwert konstant bleibt. Durch den Unterschied zwischen dynamischen und statischen Druck, kann die lokale Strömungsgeschwindigkeit ermittelt werden. Diese dient als Grundlage zur Berechnung des Masse- und Volumendurchflusses. Zur Kontrolle in einer Fernwarte kann ein Differenzdrucktransmitter an der Staudrucksonde angeschlossen werden, um ein Signal, welches porportional zum Durchfluss ist, zu generieren.

Venturidüsen

Venturidüsen (Durchflussdüsen)

Diese Variante von Durchflussmessern ist besonders geeignet für Wasserdampf, chemischen Substanzen, Gasen und sonstige Medien auch mit hohen Prozesstemperaturen. Die Genauigkeit entspricht ≤ ±1 % der tatsächlichen Durchflussmenge und die Wiederholbarkeit der Messung liegt bei 0,1%.

Stömungen mit extrem niedrigen oder sehr hohen Reynaoldszahlen sind für diese hochrobusten Durchflussmesser kein Problem. Die einfache Bauweise erlaubt einen dauerhaften Betrieb bei geringen Wartungskosten.

Durchflussschalter

Elektronische Durchflussschalter, auch Strömungsschalter oder Strömungswächter genannt, bieten dem Betreiber eine lokale Anzeige der Strömungswerte und gleichzeitig eine Ausgabe eines elektrischen Signals (PNP, NPN oder 4-20 mA) zur Übertragung in eine Fernwarte. Somit dienen die Durchflussschalter zum Anzeigen und Überwachen des Durchflusses von flüssigen und gasförmigen Medien. Der Durchflussschalter FSD-4 basiert auf dem kalorimetrischen Messprinzip. Hier wird die Temperaturdifferenz gemessen, welche eine Maß für die lokale Strömungsgeschwindigkeit ist.

Als zusätzlich gewonnene Information kann die Medientemperatur, ohne Einrichtung einer zusätzlichen Messstelle, erfasst werden. Kalorimetrische Durchflussschalter bezeichnet man auch als thermische Strömungswächter und eignen sich hervorragend zur Überwachung von Kühlmittelkreisläufen oder zur Steuerung von Filtereinheiten.

Korrosionsfeste Werkstoffe ermöglichen Anwendungen unter anderem in den Bereichen chemische Industrie, Maschinenbau, pharmazeutische Industrie und Medizintechnik.

Volumenstromsensoren

Für die Überwachung von Volumenströmen in Lüftungs- und Klimaanlagen eignen sich Durchflusssensoren zur Volumenstromberechnung auf Basis des gemessenen Differenzdruckes und der Ventilatorkonstante (k-Faktor) der angeschlossenen Radialventilatoren. Die exakte Messung kleinster Differenzdrücke ist entscheidend für die wirtschaftliche und technische Überwachung der Raumluftsysteme.

Wedge Durchflussmesser

Wedge-Durchflussmesser

Für hochviskose und feststoffhaltige Prozessmedien wie Abwasser, Klärschlamm, Teersand oder Zement eignen sich Wedge-Durchflussmesser. Der Differenzdruck (Wirkdruck) wird durch eine keilförmige Verengung der Rohrleitung erreicht. Diese Bauart erlaubt robuste bidirektionale Messungen in zahlreichen Anwendungen von nahezu allen Strömungsarten.


FAQ
FAQ

Was versteht man unter dem Beta-Verhältnis (β)?

Das Beta-Verhältnis (β) gibt an, wie stark der Rohrquerschnitt verengt wird. Dabei ist das Beta-Verhältnis als Faktor zu betrachten. Ein Beta-Verhältnis von 0,75 entspricht einer Verengung auf 75 % des Rohrquerschnitts.