Die Differenzdruckmessung in Primär- und Sekundärschaltung hat in der Prozessindustrie einige Vorteile gegenüber konventionellen Differenzdruckmethoden. Die meist über einige Meter auseinanderliegenden Messstellen werden über ein flexibles und leicht zu verlegendes Kabel verbunden.
Dadurch entfallen aufwändig zu installierende und temperaturanfällige Kapillarleitungen.
Flexibler Aufbau
Es können zwei gleiche oder zwei unterschiedliche Geräte kombiniert werden. Voraussetzung ist, dass eines der Geräte als Primärgerät eingesetzt wird.
Dieses verarbeitet die gelieferten Messwerte beider Einzelgeräte.
Eine interne Verrechnung ermittelt die Druckdifferenz und gibt diesen über die Stromschleife oder das Bussystem an die Steuerung weiter. Das Sekundärgerät liefert dabei nur die Messwerte über eine Busleitung an das Primärgerät.
Die Kombinationsmöglichkeiten und die flexible Verbindung lassen häufig einen Aufbau zu, bei dem Druckmittler als Prozesstrennung überflüssig werden. So kann z. B. am Behälterboden ein frontbündiges System verwendet werden, während im oberen Tankbereich ein offener Prozessanschluss kein Problem für die Messung im überlagerten Gas darstellt.
Unempfindlich bei Temperaturschwankungen
Gerade bei Behältern, die häufig auch im Freien stehen ist es problematisch, wenn die Sonne auf die Kapillarleitungen scheint. Ein Druckanstieg durch die Temperatureinwirkung verfälscht häufig das Messergebnis.
Das bei der elektronischen Differenzdruckmessung verwendete Kabel hat bei Erwärmung nahezu keinen Einfluss auf das Messergebnis.